Arbeitslos nach dem Studium - Bayerische Bildungspolitik

Veröffentlicht am 15.08.2013 in Landespolitik

Zwei Drittel der Junglehrer ohne Stelle

Wohlwissend, dass europarechtlich eine einseitige Autobahnmaut für ausländische Kraftfahrer nicht durchzusetzen ist, geht der Bayerische Ministerpräsident neuerdings mit dem populistischen Stammtischwahlkampfthema auf Stimmenfang, anstatt sich um dringendere Themen im Freistaat zu kümmern. Wenig hört man vom Thema "Weitere Milliardenhilfen für Griechenland nach der Wahl" oder auch "Umsetzung der Energiewende". Auch das Thema Bildungspolitik wird geflissentlich ausgeklammert. Für alle interessierten Leser unserer Homepage haben wir einen aktuellen Onlineartikel des Münchner Merkur zur Bayerischen Bildungspolitik eingestellt, der die alljährliche Situation für zahlreiche junge Menschen im Freistaat aufzeigt, die den Beruf des Lehrers einschlagen. Zwei Drittel der Junglehrer ohne Stelle Artikel von Carina Lechner Jedes Jahr warten Bayerns Junglehrer gespannt auf die Staatsnote – das ist der Durchschnitt, den das Ministerium zur Einstellungsbedingung macht. Heuer liegt die Note für Grundschullehrer bei 1,91. Das heißt für fast 1600 Bewerber: keine Stelle im Staatsdienst. Freitag, Punkt 12 Uhr, in Ingolstadt. Für Michaela Bernecker bricht gerade eine Welt zusammen. Die 31-Jährige hat zwei Jahre Referendariat in der Grundschule hinter sich. In zwei Wochen, wenn die Sommerferien losgehen, ist sie arbeitslos. Soeben hat die junge Frau im Internet von der Staatsnote für Grundschullehrer erfahren. Das bayerische Kultusministerium hat den Schnitt am Freitagmittag, Punkt 12 Uhr, veröffentlicht. Er liegt in diesem Jahr besonders tief: bei 1,91. Junglehrer, die einen schlechteren Schnitt haben, werden nicht eingestellt. Michaela Bernecker hat 2,05. Als sie mit den Prüfungen fertig war, war sie stolz auf sich. „Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll“, sagt Michaela Bernecker. Sie ist nicht allein mit ihrer Verzweiflung. Rund 2200 Bewerber gab es in diesem Jahr für die Grundschule. 614 werden in den staatlichen Schuldienst übernommen. Das ist weniger als ein Drittel. Die Begründung aus dem Ministerium: Die Zahl der Grundschüler sinkt um fast 18 000. Weniger Schüler – weniger Lehrer. Chancen für eine Beschäftigung der Lehrer, die „nicht sofort eine Anstellung im Staatsdienst erhalten“, sieht das Ministerium bei Privatschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien. Doch so einfach ist das nicht: Schon seit Wochen wird spekuliert, dass der Schnitt heuer so niedrig ausfallen könnte. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag er bei 2,01. Viele, die in diesem Jahr deutlich schlechter abgeschlossen hatten, haben sich auf diese Ausweich-Stellen beworben – der Markt ist gesättigt. Michaela Bernecker wird in den kommenden Tagen hektisch Bewerbungen schreiben. Viel Zeit bleibt ihr nicht, ihre Hoffnung ist minimal. Monika Golder hat auf diesen Rat gehört. Die 26-Jährige aus Eichstätt hat einen guten Schnitt von 2,14. Er reicht nicht für eine Anstellung beim Freistaat, aber die junge Frau kann ab Herbst bei einer privaten internationalen Schule arbeiten. In ihrem Seminar ist sie damit die einzige mit einem Job. Die anderen sieben stehen seit Freitagmittag vor der Arbeitslosigkeit. Die Einstellungspolitik des Kultusministeriums wird von verschiedenen Seiten negativ bewertet. Für „ein Unding“ hält sie SPD-Bildungssprecher Hans-Ulrich Pfaffmann angesichts der Tatsache, dass es immer mehr Kombiklassen gibt, weil Lehrer fehlen. „Da ist es noch schwerer nachzuvollziehen, wenn jetzt ein Großteil der Bewerber auf der Straße steht“, schimpft Thomas Gehrig, schulpolitischer Sprecher der Grünen. Die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Junglehrer im BLLV weist darauf hin, dass die Existenz vieler Bewerber bedroht ist. „Die meisten haben nicht einmal Anspruch auf Arbeitslosengeld“, sagt Vorsitzende Anja Lanzendörfer.

 

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