Auswirkungen des Klimawandels

Veröffentlicht am 17.12.2013 in Umwelt

Klimawandel erreicht Kiribati-Inseln

Exodus im Paradies: Massenmigration wegen steigender Meeresspiegel

Bezugnehmend auf den letzten IPCC-Bericht will die SPD-Fraktion den interessierten Leserinnen und Lesern einen Artikel von Focus-Online zu den Auswirkungen des Klimawandels nicht vorenthalten. Der Präsident des Südsee-Inselstaates Kiribati will seine Landsleute auf eine der Fidschi-Inseln umsiedeln. Der Plan bringt soziale Probleme mit sich – aber die Zeit drängt. Dem Klimawandel dürften als erste die kleinen Inselstaaten in der Südsee zum Opfer fallen, davor warnen Klimatologen schon länger. Ursache ist der infolge der globalen Erwärmung ansteigende Meeresspiegel, der die See über die flachen Eilande hinweg schwappen lässt. Jetzt reagierte Anote Tong, Präsident des Inselstaats Kiribati (gesprochen: Kiribas) auf die Bedrohung: Er habe mit der Regierung der Fidschi-Inseln Verhandlungen über den Kauf von über 2000 Hektar Land auf Vanua Levu, der zweitgrößten Insel des Archipels, aufgenommen, erklärte er gegenüber Medienvertretern, um seine Landsleute dort ansiedeln zu können. „Wir wollen aber nicht in einem Zug 100 000 Menschen dorthin senden“, erklärte Tong im Fernsehsender Fiji One. Vielmehr sollen zuerst wenige gut ausgebildete Pioniere kommen, die sich leicht in die Gesellschaft des Gastlandes integrieren und zu dessen wirtschaftlicher Prosperität beitragen können. Tong: „Sie müssen Arbeit finden und nicht als Flüchtlinge, sondern als fähige Immigranten, die nicht als Bürger zweiter Klasse angesehen werden.“ Die erste klimabedingte Massenmigration der Neuzeit Würde der Plan in die Tat umgesetzt, wäre es die erste klimabedingte Massenmigration der Neuzeit. Tatsächlich drängt die Zeit. Einer Prognose der UN zufolge könnte der Meeresspiegel bis 2100 um bis zu 50 Zentimeter steigen. Das mag wenig erscheinen, doch für die 32 Atolle, aus denen Kiribati besteht, wäre es das Ende. Sie sind über ein Meeresgebiet von 5,2 Millionen Quadratkilometer verteilt und erheben sich nur bis zu zwei Meter über den Meeresspiegel. Eine Ausnahme bildet die Vulkaninsel Banaba, die mit 81 Meter die höchste Erhebung des Inselstaates ist. Zwar werden die Eilande voraussichtlich nicht vollständig in den Fluten versinken. Im Gegenteil: Eine Studie von Meeresforschern der neuseeländischen Auckland University hatte unlängst gezeigt, dass die Fläche vieler Südseeinseln – darunter solche in Tuvalu und auch in Kiribati – in den vergangenen 60 Jahren sogar zunahm. Eine von ihnen wuchs sogar um 30 Prozent, und die drei am dichtesten besiedelten Inseln Kiribatis Betio, Bairiki und Nanikai gewannen zwischen 12,5 und 30 Prozent an Fläche. Nur vier kleinere Inseln verloren Teiles ihres Lands an die See. Laut dem Studien-Hauptautor Paul Kench wird mehr Material von dem Korallenriff angespült, das die Eilande gewöhnlich umgibt. Weil die Korallen dem steigenden Meeresspiegel hinterher wachsen, gibt es für den Prozess laufend Nachschub. Allerdings könne dieser Prozess einen beschleunigten Meeresspiegel-Anstieg über die derzeitigen zwei Millimeter pro Jahr hinaus, wie ihn einige Klimamodelle prognostizieren, nicht ausgleichen, gesteht Kench zu. Für die 113 000 Bewohner des Archipels von Kiribati ist dies nur ein schwacher Trost, denn auch wenn ihre Inseln bestehen bleiben, werden sie doch unbewohnbar. Denn bei Stürmen werden sie häufiger und länger anhaltend überspült, zudem versalzt zunehmend das Grundwasser, so dass es an Trinkwasser fehlt und der Ackerbau immer schwieriger wird. Unter diesen Effekten leiden viele „i-Kiribati“, wie sich die Inselbewohner nennen, schon heute. Hinzu kommt, dass einige Küsten eben doch erodieren, so dass manche Einwohner bereits ihr Land verloren. Einige Dörfer mussten bereits aufgegeben und an anderer Stelle neu errichtet werden. Insbesondere gilt das dicht besiedelte Verwaltungszentrum Tarawa als gefährdet, das aus einer Kette kleiner Inseln besteht, die sich um eine Lagune gruppieren. „Unsere Leute müssen umziehen, weil die Fluten unsere Häuser und Dörfer erreichen“, resümiert Präsident Tong. „Dies ist unsere letzte Rettung. Der Anstieg des Meeresspiegels ist real, ebenso die sich verändernden Muster von Regenfällen, Stürmen und Sturmfluten.

 

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