Unsere Erde hat nur ein Klima
Die Stadtratsitzung vom 12.12.2013 (siehe der Neue Tag vom 17.12.2013) zeigte wieder einmal auf, dass von großen Teilen der CSU-Fraktion der Begriff Klimaschutz offenbar keine politische Handlungsdoktrin darstellt, denn die gemachten Äußerungen offenbarten die vollständige Ignoranz der jüngsten Forschungsergebnisse des 5. Berichts des Weltklimarats auf, der am 30. September 2013 veröffentlicht wurde und dessen Aussagen sogar die Bundesregierung aufgeschreckt haben. Sie zeigen damit eine umweltpolitische Kurzsichtigkeit, die seinesgleichen sucht. Dem interessierten Leser unserer Homepage wollen wir die wesentlichen Inhalte des Berichts näher bringen. Der Fünfte Sachstandsbericht des IPCC ist der jüngste Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses über Klimaveränderung (Intergovernmental Panel on Climate Change) der Vereinten Nationen. Die Berichte fassen regelmäßig den wissenschaftlichen Kenntnisstand über die globale Erwärmung zusammen. Die im Abstand von fünf bis sechs Jahren herausgegebenen IPCC-Berichte gelten weithin als Konsensposition innerhalb der klimatologischen Fachwelt, was den Einfluss des Menschen auf das Erdklima betrifft. Beobachtete Veränderungen im Klimasystem Eine Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig: Die Atmosphäre und der Ozean sind wärmer geworden, Schnee und Eis sind zurückgegangen, der Meeresspiegel und die Konzentration an Kohlendioxid in der Atmosphäre sind angestiegen. Veränderungen wie seit den 1950er Jahren sind seit Jahrzehnten bis Jahrtausenden noch nicht aufgetreten. Die Durchschnittstemperatur an der Erdoberfläche ist von 1880 bis 2012 um 0,85 °C angestiegen. Es ist wahrscheinlich, dass auf der Nordhalbkugel der Zeitraum von 1983 bis 2013 die wärmste 30-Jahresperiode der letzten 1400 Jahre war. Extreme Wetterereignisse wie Hitzeperioden sind sehr wahrscheinlich häufiger und länger andauernd geworden. Mit großem Vertrauen kann davon ausgegangen werden, dass die Ozeane zwischen 1971 bis 2010 90 % der zusätzlichen Energie durch die globale Erwärmung aufgenommen haben. Am stärksten erwärmten sich die Schichten nahe der Wasseroberfläche. Mit großem Vertrauen wird angenommen, dass der grönländische Eisschild und der antarktische Eisschild in den beiden letzten Jahrzehnten Masse verloren haben. Der Massenverlust betrug von 2002 bis 2011 beim grönländischen Eisschild 215 Milliarden Tonnen/Jahr, beim antarktischen Eisschild 147 Milliarden Tonnen/Jahr. Die Gletscher der Erde verloren sehr wahrscheinlich von 1993 bis 2009 275 Milliarden Tonnen Eis/Jahr. Die Ausdehnung des arktischen Meereises im Sommer ging sehr wahrscheinlich um 9,4 bis 13,6 Prozent pro Jahrzehnt zurück, das entspricht 730.000 bis 1.070.000 km². Die nordpolare Schneedecke ging seit Mitte des 20. Jahrhunderts zurück (großes Vertrauen). Der Meeresspiegelanstieg im Zeitraum von 1901 bis 2010 betrug 19 ± 2 cm. Es ist wahrscheinlich, dass der Anstieg sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts beschleunigt hat; von 1993 bis 2010 betrug der Anstieg sehr wahrscheinlich 3,2 mm/Jahr. Die aktuelle Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre ist die höchste seit 800.000 Jahren. Durch menschliche Aktivitäten wurden seit 1750 545 Milliarden Tonnen Kohlenstoff freigesetzt; im Vergleich zur vor-industriellen Konzentration hat der Gehalt an Kohlendioxid um 40 % zugenommen. Die Geschwindigkeit des Anstiegs der Konzentration der Treibhausgase im 20. Jahrhundert war mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die höchste der vergangenen 22.000 Jahre. Zukünftige globale und regionale Klimaänderungen Die weitere Freisetzung von Treibhausgasen wird zu einer weiteren Klimaerwärmung und den damit einhergehenden Änderungen am Klimasystem führen. Im Einzelnen können sich diese wie folgt darstellen: + Unabhängig vom Konzentrationspfad wird die Temperatur der Erdatmosphäre im Zeitraum 2016 bis 2035 wahrscheinlich um 0,3–0,7 °C höher liegen als 1985–2005. + Der weitere Anstieg der Temperatur hängt vom Konzentrationspfad ab: Er liegt für den Zeitraum 2081 bis 2100 wahrscheinlich zwischen 0,3–1,7 °C bis 2,6–4,8 °C . + Es ist fast sicher, dass Wetterextreme zunehmen werden. + Extreme Niederschläge in den mittleren Breiten und feuchten tropischen Regionen werden sehr wahrscheinlich häufiger und intensiver werden. + Der Ozean wird sich weiter erwärmen, die Wärme wird von den oberen Wasserschichten in die Tiefe gelangen und Meeresströmungen beeinflussen. + + Es ist sehr wahrscheinlich, dass die atlantische Meeresströmung (Golfstrom) sich abschwächen wird. Ein Zusammenbrechen oder eine Verlagerung im 21. Jahrhundert ist sehr unwahrscheinlich, kann aber später bei weiterer Erwärmung nicht ausgeschlossen werden. + Der arktische Ozean ist bei einem weiteren Anstieg der Treibhausgase wahrscheinlich im Sommer schon vor Mitte dieses Jahrhunderts eisfrei. + Das Volumen der Gletscher nimmt bis Ende dieses Jahrhundert zwischen 15–55 % und 35–85 % ab. + Der Meeresspiegel wird bis zum Zeitraum 2081–2100 je nach Konzentrationspfad wahrscheinlich zwischen 26–55 cm und 45 bis 82 cm ansteigen. Im letzten Fall wird der Anstieg bis zum Jahr 2100 98 cm betragen . Der Zusammenbruch von Eisschilden könnte zu einem zusätzlichen Anstieg um einige 10 cm führen. Es ist nahezu sicher, dass der Anstieg des Meeresspiegels auch nach 2100 schon alleine aufgrund der Wärmeausdehnung des Wassers noch für einige Hundert Jahre weitergeht. Bei einem weiteren Anstieg der Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre kann der Anstieg bis zum Jahr 2300 auch mehr als drei Meter betragen (mittleres Vertrauen).
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