SPD Ortsverein Eschenbach

„Wendet Euch mit Wünschen und Anträgen an uns. Der kurze Draht ist wichtig.“ Mit diesem Appell wandten sich Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch und Landtagsabgeordnete Annette Karl an die Diensttuer der BRK-Rettungswache. Karl geht es dabei darum zu erfahren: „Was können wir noch optimieren?“

Anlass der Vorsprache der beiden Abgeordneten war der Neujahrsbesuch von SPD Mandatsträgern aus Eschenbach, Pressath und Kirchenthumbach. Karl dankte den BRKlern für deren Engagement und und persönlichen Einsatz. Sie sah in ihnen ein wichtigen Teil dafür, gleiche Lebensbedingungen für alle, für Stadt und Land,  zu schaffen.  

Eigene Beobachtungen dienten Bürgermeister Peter Lehr dazu, um die jährlichen Einsätze des Rettungsdienstes mit 700 zu schätzen. Prompt kam von Stationsleiter Reinhard Maul die eher noch zurückhaltende Antwort: „Das reicht nicht.“  Für Lehr hatte die Sicherung der Rettungswache oberste Priorität. Gleichwohl maß er den Leistungen im  Ehrenamt große Bedeutung zu und erklärte: „Ohne die Ehrenamtlichen wäre der Rettungsdienst nicht leistbar und auch nicht bezahlbar.“ Auch ohne die Bereitschaft niedergelassener Ärzte könnte der Rettungsdienst nicht aufrechterhalten werden. Der Bürgermeister bescheinigte der Station professionelle Hilfe an 365 Tagen im Jahr.

„Erst seit Du das bist, erhalten wir Zuwendungen aus einem Fördertopf der Sparkasse." Maul dankte  Lehr für diese unkonventionelle Hilfe. Von den Notärzten wünschte er sich, dass sie der Station die Stange halten und neue, junge Kräfte nachkommen. Zur Quartiermöglichkeit im ehemaligen Schwesternheim zeigte er sich überzeugt,  dass „Professor Heppners Zeiten nachwirken“. Der Stationsleiter stellte den Politikern Katharina Sturm aus Wildenreuth, Bertram Kinzl aus Weiden und Matthias Seifert-König aus Oberbibrach als Mitglieder der Gruppe von 40 Ehrenamtlichen vor und versicherte: „ Diese hohe Zahl gibt’s nur auf dem Land, nicht aber in Großstädten.“ Sturm bekannte sich als Angehörige des „Bufdie“ (Bundesfreiwilligendienst). Als Annette Karl nach dem Warum fragte, erhielt sie als Antwort: „Weil ich hier eine kleine familiäre Wache vorfinde, es hier schöner als in Weiden ist und ich den Dienst als berufliche Vororientierung betrachte.“

Die Schwerpunkte des Einatzdienstes interessierten Bürgermeister Werner Walberer  (Pressath). Maul brauchte nicht lange überlegen und erklärte stichpunktartig: „Lager Grafenwöhr,  90 Prozent über Netzaberg, jeder zweite Einsatz gilt US-Angehörigen.“ Ergänzend dazu sprach er von Einsatzfahrten mit hochschwangeren Frauen von US-Soldaten ins Klinikum Weiden und verheimlichte nicht: „Nahezu vierteljährlich schaffen wir es nur bis zum Brandweiher in Weiden-West.“

Udo Müller und Fritz Betzl schnitten die Situation mit älteren werdenden Notärzten an und sahen die Möglichkeit, dass zeitlich  bewegliche Ruhestandärzte sich als Notärzte engagieren. Die jährliche Fahrleistung eines Einsatzfahrzeuges der Notärzte bezifferte Maul mit zirka 90 000 Kilometer. Mit Kaffee- und Sektpräsenten verabschiedete sich die Politikerrunde. Wegen weiterer Verpflichtungen im Stimmkreis konnten Karl und Grötsch nicht mehr an den weiteren Besuchen des Tages teilnehmen.