Die Delegation im Haus St. Laurentius
Das ehemalige Krankenhaus wird zunehmend revitalisiert. Die Erweiterung der Demenzeinrichtung im Haus St. Laurentius um eine weitere Etage steht bevor. Zusätzlich baut die Regens-Wagner-Stiftung den 2. Stock auf ihre Kosten um. Deren Belegungskonzept über einen Zeitraum von sieben Jahren steht.
SPD-Mandatsträger aus Eschenbach, Pressath und Kirchenthumbach erfuhren aus erster Hand von zukunftsorientierten Maßnahmen in einer Einrichtung, die 100 Jahre lang als Gesundheitszentrum Ansehen genoss. Am 30. Juni 2012 hatte Dr. Peter Ernst die Lichter ausgemacht. Sein letzter Patient war Amtsgerichtsdirektor i.R. Klaus Schmitz. Als Leiter der jetzigen Pflegediensteinrichtung St. Laurentius der Kliniken Nordoberpfalz sah Carsten Gleissner-Lieske im Besuch der SPD-Delegation zum Jahreswechsel als ein Zeichen der Wertschätzung. Er räumte ein, dass wegen der Schließung des Krankenhauses „immer noch ein Makel auf der Station liegt“. Zur Schließung des Hauses, „sie war eine politische Entscheidung“, hätten betriebswirtschaftliche Gründe geführt.
Im Zeichen des demographischen Wandels hielt es Gleisnner-Lieske für erforderlich, demenzadäquat vorzusorgen. Er sprach von einer Nischenstrategie, einer Vorstufe zu Palliativ, die im Haus St. Laurentius verfolgt wird. Die bestehende Warteliste nannte er als Grund für die anstehende Verdoppelung auf 46 Heimplätze. Er kündigte an: „Nach dem Einzug der Regens-Wagner-Stiftung ist das gesamte Haus gefüllt.“
Erfreut zeigte sich der Heimleiter über die Note 1,6, die eine kürzliche Überprüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen erbracht hat. Das Haus sozial-karitativ zu gestalten sei das Bestreben aller Bediensteten. Die stete Bestätigung dazu wertete er „als Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir betrachten uns als Pioniere.“ Mit Nachdruck erklärte er: „Bei uns wird niemand fixiert.“
Auf Udo Müllers Frage zur Herkunft der Hausbewohner nannte Gleissner-Lieske die Gebiete Kemnath, Creußen und Weiden. Aus Eschenbach sei noch deutliche Zurückhaltung erkennbar. In den Besuchen von Bürgermeister Lehr sah er jedoch eine Signalwirkung und hatte die Hoffnung: „Irgendwann muss der Zorn verrauchen.“ Als Werbung für das Haus verstand Fritz Betzl die Auskunft, dass die Eigenbeteiligung an den Pflegekosten niedriger als in anderen Einrichtungen ist. Der Tagesablauf sei auf den Individualbedarf der Bewohner ausgerichtet. Großen Wert legte der Heimleiter auf das errungene Qualitätsmerkmal des
Hauses und dessen Versorgung: „Die Leute nehmen zu.“ Als Betzl den Verlust von 200 Einwohnern beklagte, der durch die Schließung des Krankenhauses verursacht war, versicherte Gleissner-Lieske: „Wir generieren Arbeitsplätze.“ Gerontopsychiatrische Fachkräfte seien begehrt. Matthias Haberberger prangerte die betriebswirtschaftlichen Sachzwänge und gesetzlichen Vorgaben im Gesundheitswesen an und nannte sie einen Skandal.
Zu Beginn der Kaffeerunde hatte es Bürgermeister Lehr eine gute Tradition genannt, zum Jahresende all jenen Dank zu sagen, die während des gesamten Jahres für die Bevölkerung da sind. Er würdigte die hervorragende Arbeit im Haus. Nicht verheimlichen wollte er die „noch leichten Schmerzen“, die bei der Bevölkerung wegen der Schließung des Krankenhauses bestehen. Der neuen Einrichtung bescheinigte er eine gute Entwicklung. Grund dafür sei, dass mit den Bewohnern liebevoll und mit viel Zuneigung umgegangen wird. Er kündigte an, dass das aus Mitteln des Fördervereins Krankenhaus für die Physio-Abteilung beschaffte Fitnessgerät auch den Bewohnern der Demenz-Station zur Verfügung stehen wird.
Zum Abschluss des Besuchs überreichten Alexander Scheck, Karolina Forster und Udo Müller an das Personal Präsente in Form von Sekt und Kaffee.
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