Die touristische Entwicklung im Landkreis und die Situation der Regionalplanung mit der Änderung des Regionalplans Oberpfalz Nord bezüglich „Windenergie“ stellte die SPD-Kreistagsfraktion in den Mittelpunkt ihrer Sitzung im Gasthof „Zum Goldenen Kreuz“ in Pleystein.
Die neuesten statistischen Zahlen hatte der Leiter des Tourismusreferates im Landratsamt, Reinhold Zapf, für die SPD Kreisrätinnen und Räte mit ihrem Fraktionssprecher, dem Flosser Bürgermeister Günter Stich, parat. Auch Hotelier Josef Hartwig vom „Haus Regina“ stand der SPD Fraktion für touristische Fragen zur Verfügung. „Es ist ein stetes Bemühen das Image des Oberpfälzer Waldes weiter zu steigern so die Feststellung von Tourismusexperten Zapf. Viel gute Presse habe die Kampagne „Genießerland – Entdeckerregion“ erhalten.
Genau zum Sitzungstag seien die statistischen Zahlen des Jahres 2012 eingegangen. Den Rückgang der Übernachtungszahlen um 1,5 Prozent sah Zapf in der Änderung der gewerblichen Meldepflicht von neun auf nunmehr 10 Gästebetten. Auch mahnte der Touristiker einen merkbaren Investitionsstau im Bereich der Gastronomie an. „Es müsse mehr in Qualität investiert werden“ hielt Zapf fest und auch die Internetpräsenz sei absolut notwendig. Weiter bedauerte Zapf, dass im Landkreis noch wenige Betriebe online buchbar seien. Die Zahlen der Onlinebuchungen haben sich im Jahr 2012 vervierfacht.
„Sterne und Internet können ein persönliches Bemühen um den Gast nicht ersetzten“ so die Feststellungen des Pleysteiner Hoteliers Josef Hartwig. Die Verweildauer betrage inzwischen nur mehr drei bis vier Tage. Auch müsse die Gebietsvermarktung noch weiter ausgebaut werden. Erstaunliche Hinweise für die roten Kreisräte ergab die vorliegende Auswertung von Gästebefragungen. Als wichtigste Aspekte wurden Erholung, Natur, Ruhe, Heimat und „Zoigl“ angegeben. All diese Punkte liegen noch vor der „Oberpfälzer Gemütlichkeit“. Als Schwachstelle wurde aber auch der öffentliche Personennahverkehr ausgemacht. Eine Neubeschilderung des gesamten Radwegenetzes im Landkreis kündigte Reinhold Zapf noch in diesem Jahr an.
Das Schreiben des Regionalen Planungsverbandes Oberfalz-Nord, unterzeichnet vom Verbandvorsitzenden Landrat Simon Wittmann, an alle Verbandsmitglieder bezüglich der 22. Änderung des Regionalplanes zur Fortschreibung des sachlichen Teilabschnittes „Windenergie“ sorgte aber in der SPD Kreistagsfraktion für heftigere Diskussionen als statistische Übernachtungszahlen. Feststellungen wie „Bankrotterklärung“ oder „Offenbarungseid“ machten die Runde auch unter den SPD Bürgermeistern in der Kreistagsfraktion. MdL Annette Karl sprach von einem nicht hinnehmbaren Entwurf der keinesfalls nun auch noch eine ordnende Orientierung bei der Beurteilung von Windkraftprojekten haben könne. Im Gegenteil werden auch weiterhin kommunale Flächennutzungsplanungen behindert und in die Undurchführbarkeit gestellt.
Kreisrat Fritz Betzl sah im Regionlaplan eine erneute Windkraftverhinderungsplanung. „Die SPD Fraktion habe in allen Ausführungen recht behalten“ so Bürgermeister Johann Kick aus Flossenbürg. Diese Argumente seien jetzt auch durch höchstrichterliche Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichtes und des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes bestätigt worden. Eine riesige Enttäuschung ist der gegebene Sachstand für Kreisrätin Margit Kirzinger aus Waidhaus, „es dürfe nichts in Richtung Energiewende passieren“ so ihre Feststellung. Bürgermeister Reiner Gäbl machte sogar ein dilettantisches Vorgehen aus. Dadurch werde auch der Bevölkerung die Möglichkeit genommen sich an der ausgerufenen Energiewende zu beteiligen. Auch seien die Bürgerinnen und die Bürger gehörig an der Nase herum geführt worden. Viel, viel Zeit sei verloren gegangen hielt die SPD Kreistagsfraktion einheitlich mit großem Bedauern fest. Für die SPD Kreistagsfraktion ist diese 22. Änderung des Regionalplanes Oberpfalz-Nord vom Tisch.